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Hippokrates


Manuelle Lymphdrainage

Die Manuelle Lymphdrainage ist eine komplexe physikalische Entstauungstherapie!!!


4 Säulentherapie:

  • Manuelle Lymphdrainage (MLD) (nachdem Kompressionsstrümpfe ausgezogen wurden)
  • Hautpflege - Hautcreme damit keine Risse entstehen
  • Kompression - Blutfluss wird gefördert (Strümpfe, Bandage)
  • Entstauungsgymnastik - Füße & Hände Strecken und anspannen


Hauptunterscheidung von Blut- und Lymphkreislauf:

Die Lymphgefäße verlaufen zwar weitgehend parallel zum venösen Blutkreislauf und sind diesem im Aufbau ähnlich, unterscheiden sich jedoch in zwei wichtigen Punkten:

  1. Kein geschlossener Kreislauf (Halbkreislauf) d.h. Startet blind in der Peripherie
  2. Keine zentrale (Herz) Pumpe sonder nur glatte Muskulatur in den Gefäßwänden

 

 

 

Zum lymphatischen System des Menschen zählt man:


  1. die lymphatischen Organe
  2. die Lymphbahnen


zu 1. Lymphatische Organe

  • Lymphknoten 
  • Milz 
  • Thymus
  • Knochenmark
  • Lymphatischer Rachenring (Rachen-, Zungen-, Gaumenmandeln)
  • Lymphatisches Darmgewebe (Peyer - Plaques)

Lymphknoten

  • 600- 700 Stück
  • Bohnen-, Nierenförmig
  • Filter-, Reinigungsstationen
  • Immunabwehr
  • Aufnahme von Fremdkörpern (Tusche, Ruß, Staub, Teer, ...)
  • Phagozytose


Regionäre Lymphknoten

= nehmen die lymphpflichtige Last (LL) aus dem Tributargebiet auf


Tributargebiet

= Einzugsgebiet der bestimmten Lymphknotengruppen

 

Milz

  • Speicherung und Ausschüttung von Erythrozyten
  • Speicherung und Ausschüttung von Thrombozyten
  • Abfangen und Abbau von Blutgerinseln
  • Speicherung von T-Lymphozyten und B-Lymphozyten
  • Die Milz ist kein lebensnotwendiges Organ. Nach Entfernung übernehmen die Leber, das rote Knochenmark und die lymphatischen Organe des Körpers ihre Funktion.

 

Thymus

  • retrosternalis (hinterm Brustbein)
  • Produziert Hormone, welche die Reifung der Immunzellen in den Lymphknoten steuern
  • prägung der T-lymphozyten

 

Knochenmark

  • prägung der B-Lymphozyten

 

Lymphatischer Rachenring = Waldeyer-Rachenring

  • Immunabwehr

 

Lymphatisches Darmgewebe (Peyer - Plaques)
 

  • Immunabwehr


Funktion der lymphatischern Organe:

  • wichtiger Bestandteil der Immunabwehr

 

zu 2.) Lymphbahnen

  • Kapillaren
    • Befinden sich im lockeren Bindegewebe der Haut und Schleimhaut
    • Feinmaschiges, den Körper netzartig überziehendes Gefäßsystem

 

  • Präkollektoren
    • Mittelstellung zwischen Kapillaren & Kollektoren
    • Resorption von Gewebsflüssigkeit
    • Transport von Lymphe zu den Kollektoren

 

  • Kollektoren
    • Oberflächliche Kollektoren
      • drainiren die Cutis & Subcutis = "epifasziales System"
    • Tiefe Kollektoren
      • drainieren Muskel, Gelenke, Bänder = "subfasziales System"

                     Beide stehen über Querverbindungen mit Perforansgefäßen in Verbindung

 

  • Lymphstämme = Trunci
    • Dies sind die größten Lymphgefäße und besitzen:
    • Klappen
    • Glatte Muskulatur 

                      und sind für den Transport zuständig

                      In den rechten Venenwinkel mündet der: Ductus lymphatikus dexter

                      In den linken Venenwinkel mündest der: Ductus thoracicus

 

  • Anastomosen = Querverbindungen
    • Anastomosen sind vergleichbar mit eienr Umgehungsstraße, insbesondere bei kranken Lymphgefäßen kann und muß der erhöhte Druck über diese Wege abgeleitet werden.
      • Inter-axilläre Anastomose
      • Inter-inguinale Anastomose
      • Axillo-inguinale Anastomose

 

  • Perforansgefäße

 

 

Funktion der Lymphbahnen:

Resorption (= Aufnahme)  oder/ und Drainage (=Ableitung) von:

a) Gewebsflüssigkeit und Stoffen aus den interstitiellen Räumen (vor allem große Eiweißmoleküle)

b) - Entzündungsmediatoren

     - Entzündungsexudat

     - zerstörtem Gewebe


Diese Abfallprodukte können eine Fibrose (Vermehrung des Bindegewebes) im Gewebe verursachen. Durch die MLD verringert sich die Fibrosierung im Verletzungsgebiet deutlich und das Gewebe weist nach der Wundheilung eine verbesserte Funktion auf.


c) Nahrungsfetten aus dem Dünndarm (chylus = Milchsaft)

 

Lymphbildung - Der schwingende Zipfel

Füllungsphase

Durch die Ansammlung von Flüssigkeit im Interstitium, dehnt sich das Gewebe aus. Die Ankerfilamente werden gespannt und ziehen die Wände der Lymphkapillaren auseinander. Dabei werden die Dachziegel auseinander geschoben. Die schwingenden Zipfel öffnen sich und funktionieren wie ein Einlassventil. Diese Zwischenräume sind sehr viel größer, als die der Blutkapillaren, weshalb auch große Eiweißmoleküle aufgenommen werden können.


Entleerungsphase 

Der Gewebsdruck sinkt, die Ankerfilamente entspannen sich. Der ansteigende Lymphkapillardruck schließt die Zipfel und öffnet die Klappen der Kollektoren. Die Lymphe kann weiterfließen.

Indikationenen für MLD

  1. Lymphödem - Eiweißreiche Flüssigkeitsansammlung im Gewebe durch eine Abflussstörung der Lymphe
  2. Lipödem - Angeborene krankhafte systeme Fettverteilungsstörung v.a. an den Beinen
  3. Chronisch Venöse Insufizienz - Dauerhafte Störung des Venen Systems > Varizen (Krampfadern)
  4. posttraumatische und postoperative Ödeme, Hämatome
  5. Zyklisch- idiopatisches Ödem - immer wieder kehrendes Ödem, Herkunft unbekannt
  6. Rheumatischer Formenkreis  - Vermehrte Entzündung im Gelenk
  7. Morbus Sudeck - überschießende Entzündungsreaktion nach Trauma
  8. Sklerodermie - (Verknöcherung) Fibrosierung der Hautschicht
  9. Lymphatische Enzephalopathie - Stauung im Gehirn

 

Kontraindikationen für MLD

  1. Akute Infektionen
  2. Akute Beinvenenerkrankungen
  3. Kardiales Ödem
  4. Maligne Prozesse (Arztentscheidung)
  5. Erysipel (Streptokokkeninfektion)

 

Kontraindikationen für Halsbehandlung

  1. Herzrythmusstörungen
  2. Überempfindlichkeit des Sinus caroticus (Halsschlagader)
  3. Überempfindlichkeit der Schilddrüse
  4. Cave! bei Patienten über 60 Jahren

 

Konraindikationen für die Bauchtiefdrainage

  1. Z.n. tiefer Beckenvenenthrombose
  2. Z.n. Bestrahlung
  3. Bauchaortenaneurysma
  4. Z.n. Ileus (Verschluss des Darmes)
  5. Diverticulose des Darmes (Ausstülpungen in der Darmwand)
  6. Entzündliche Darmerkrankungen
  7. Starke Verwachsungen als Folge operativer Eingriffe 
  8. Massive arteriosklerotische Veränderungen z.B. bei Diabetikern
  9. (Menstrutation)
  10. Schwangerschaft

 

PRAXIS

Die Griffe

  • Stehende Kreise (Fingerspitzen oder flächige Hände)
    • Die Hände werden nebeneinenader aufgelegt und gekreist


  • Pumpgriff
    • Die Extremität wird mit der Hand umfasst und es werden pumpende Bewegungen von unten nach oben ausgeführt


  • Schöpfgriff
    • Handhaltung wie Pumpgriff nur wird nurn abwechselnd mit rechtern und linker Hand eine halbe drehung durchgeführt und am ende nach oben geschoben


  • Drehgriff
    • Die Hand liegt zunächst flächig auf, dann wird sie aufgestellt, die fingerspitzen kreisen auf der stelle und zum schluss führt die Handfläche eine Schubbewegung aus.


  • Eiweißgriffe
    • Tiefe auf der Stelle, mit den Fingerspiten ausgeführte Griffe v.a. an den Fußzehen

 

Abfolge

Schubphase

Lymphe wied in Abflussrichtung mit sanften Griffen voran geschoben.

Entspannungsphase

Lediglich Hautkontakt halten


Jeden Griff 5-7x an einer Stelle ausführen

1 sek. Rhythmus

3-4x einsammeln

von oben nach unten arbeiten


Lagerung

  • Der Beginn ist immer in Rückenlage
  • Das betroffene Körperteil wird stets erhöht gelagert, damit der Abfluss in den Venenwinkel erleichtert wird.
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